Einer neuen, umfangreichen Studie zufolge birgt ein Schmerzmittel, auf das Millionen Amerikaner bei chronischen Rückenschmerzen angewiesen sind, möglicherweise ein verstecktes Risiko: ein deutlich erhöhtes Risiko, an Demenz oder anderen kognitiven Beeinträchtigungen zu erkranken.

Vergleich von 26.000 Erwachsenen
Forscher der Case Western Reserve University und zahlreicher Partnerinstitutionen analysierten Krankenakten aus 68 Gesundheitssystemen in den USA. Sie verglichen 26.414 Erwachsene, denen Gabapentin gegen anhaltende Rückenschmerzen verschrieben wurde, mit einer passenden Kontrollgruppe, die ähnliche Schmerzen hatte, das Medikament aber nicht einnahm.

Das Ergebnis war besorgniserregend: Erwachsene, denen sechs oder mehr Gabapentin-Rezepte ausgestellt wurden, hatten ein um 29 % höheres Risiko, an Demenz zu erkranken, und ein um 85 % höheres Risiko, innerhalb von zehn Jahren eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) zu entwickeln.

Das Risiko beschränkte sich nicht nur auf ältere Erwachsene. Tatsächlich waren jüngere Amerikaner am stärksten betroffen.

Bei jüngeren Erwachsenen stieg das Demenzrisiko drastisch an.
Für Menschen, die normalerweise noch Jahrzehnte von einer Demenzerkrankung entfernt sind:

– Bei 35- bis 49-Jährigen, die Gabapentin einnahmen, war das Demenzrisiko mehr als doppelt so hoch.

– Ihr Risiko für eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) verdreifachte sich.

– Auch bei Erwachsenen zwischen 50 und 64 Jahren war das Risiko ähnlich erhöht.

– Nur bei den 18- bis 34-Jährigen zeigte sich kein erhöhtes Risiko.

Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Regional Anesthesia & Pain Medicine“ und erklärten: „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer engmaschigen Überwachung von erwachsenen Patienten, denen Gabapentin verschrieben wird, um einen möglichen kognitiven Abbau frühzeitig zu erkennen.“

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