1. Eingeschränkte Fettverdauung:
Eine der Hauptfunktionen der Gallenblase ist die Speicherung von Galle, die Cholesterin und Gallensalze enthält, welche die Fettverdauung unterstützen. Ohne Gallenblase sind die Speicherung und Freisetzung der Galle beeinträchtigt, was die Fettverdauung und -aufnahme erschwert.
2. Verdauungsstörungen:
Da Galle die Fettaufnahme fördert und die Gallenblase als deren Speicher dient, führt ihre Entfernung zu einer kontinuierlichen statt intermittierenden Gallenfreisetzung in den Zwölffingerdarm. Diese Veränderung kann die Verdauung beeinträchtigen und Blähungen und Aufstoßen verursachen.
3. Störung des Darmbakteriengleichgewichts
: Galle enthält antimikrobielle Bestandteile, die zur Aufrechterhaltung der Darmgesundheit beitragen. Ohne Gallenblase verändert sich der Gallenfluss, was das Gleichgewicht der Darmbakterien stören und das Risiko von Darminfektionen und -entzündungen erhöhen kann.
4. Gallereflux:
Die Entfernung der Gallenblase kann dazu führen, dass Galle schnell in den Magen zurückfließt (Gallereflux), was Magenbeschwerden verursachen kann. Der hohe Säure- und Gallensalzgehalt der Galle kann die Magenschleimhaut reizen und so Beschwerden hervorrufen.
5. Ernährungsumstellung:
Manche Menschen leiden nach einer Operation unter Gallereflux, der Symptome wie Übelkeit und Sodbrennen verursacht. Um die Beschwerden zu lindern, sollten sie fettreiche Lebensmittel, insbesondere Frittiertes und stark gewürzte Speisen, reduzieren und gleichzeitig die Ballaststoffzufuhr erhöhen sowie übermäßiges Essen und Alkoholkonsum vermeiden.
6. Schlafstörungen
Die Hauptfolge der Gallenblasenentfernung ist eine beeinträchtigte Fettverdauung und -aufnahme. Da dies jedoch individuell unterschiedlich ist, leiden manche Menschen nach der Operation unter Schlafstörungen wie schlechter Schlafqualität, Angstzuständen und Schlaflosigkeit. Glücklicherweise lässt sich die Schlafqualität durch eine angemessene Anpassung verbessern.
3 mögliche Folgeerkrankungen – Operation möglichst vermeiden:
1. Refluxgastritis:
Obwohl nach der Gallenblasenentfernung weiterhin Galle produziert wird, nimmt deren Sekretion ab und ist weniger konzentriert, was die Verdauung beeinträchtigt. Der Verzehr schwer verdaulicher oder fettreicher Speisen kann Blähungen und Durchfall verursachen, und Gallereflux kann zu Refluxgastritis führen.
2. Darmkrebs
: Nach einer Operation können zusätzliche Risiken für den Körper bestehen, insbesondere ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Nach der Gallenblasenentfernung steigt der Spiegel sekundärer Gallensäuren im Körper an, was den Darm reizt und das Risiko krebsartiger Veränderungen erhöht.
Studien zeigen, dass Menschen nach einer Gallenblasenentfernung ein höheres Risiko für Darmkrebs haben als die Allgemeinbevölkerung. Daher sollte eine Gallenblasenentfernung nur dann in Betracht gezogen werden, wenn sie unbedingt notwendig ist, um den Verlust ihrer Schutzfunktion zu verhindern und das Darmkrebsrisiko zu senken.
3. Gallengangssteine:
Nach der Entfernung der Gallenblase übernimmt der Gallengang deren Funktion. Da die Gallenblase jedoch nicht mehr als Speicher für Galle vorhanden ist, steigt der Druck auf den Gallengang, was zu einer kompensatorischen Erweiterung führt. Dieser verlängerte Gallenstau erhöht das Risiko für Gallengangssteine.
