Hinter ihrem sanften Gesicht und ihrer engelsgleichen Erscheinung verbarg sich eine erschütternde Geschichte. Aileen Wuornos, geboren in Schmerz und Einsamkeit, sah ihr Schicksal langsam in Richtung Tragödie gleiten. Zwischen einer von Verlassenheit geprägten Kindheit, Jahren der Wanderschaft und einer Reihe von Tragödien wurde das scheinbar unschuldige Mädchen zu einer der umstrittensten Persönlichkeiten Amerikas.
Eine zerstörte Kindheit
Geboren 1956 in einer beschaulichen Kleinstadt in Michigan, schien sie für ein gewöhnliches Leben bestimmt zu sein. Ihre strahlenden Augen, ihr zurückhaltendes Lächeln und ihr langes, gepflegtes Haar ließen nichts auf die Wirren hindeuten, die sie erwarteten.
Seine Kindheit war jedoch von Chaos geprägt. Als er erst vier Jahre alt war, verschwand seine Mutter über Nacht und ließ ihre beiden Kinder zurück. Sein Vater, der bereits in schwere Affären verwickelt war, nahm sich kurz darauf das Leben.
Die Kinder kamen in die Obhut ihrer Großeltern und hofften, dort Geborgenheit zu finden. Doch ihr neues Zuhause erwies sich als ebenso instabil. Ihre Großmutter war alkoholkrank, und ihr Großvater bot ihnen mit seinem rauen Temperament weder Zärtlichkeit noch Geborgenheit.

Die Flucht auf die Straße
Schon in jungen Jahren war das Mädchen auf sich allein gestellt. In ihrer Jugend erlebte sie schmerzhafte Phasen und wurde mit 13 Jahren schwanger. Ihr Baby wurde zur Adoption freigegeben, in der Hoffnung, ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Kurz darauf zerstörte der Tod ihrer Großeltern nacheinander ihre ohnehin schon fragile Stabilität.
Allein und ohne Führung verließ sie die Schule und versuchte, auf der Straße zu überleben. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, verübte sie kleinere Straftaten und wurde immer wieder verhaftet. Ihr Leben verwandelte sich allmählich in ein Leben auf der Straße.
Der Abstieg in die Gewalt
Anfang der 1980er-Jahre zog sie nach Florida, in der Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch Armut und Angst holten sie ein. 1989 veränderte ein dramatisches Ereignis ihr Leben von Grund auf: Die Polizei entdeckte die Leiche eines Mannes in einem Wald nahe Daytona Beach. Die Ermittlungen brachten bald eine Verbindung zu dieser einsamen Frau ans Licht, die in der Gegend gesehen worden war.
Auf Nachfrage gestand sie mehrere Morde an Männern, die sie nach eigenen Angaben von sich gestoßen hatte. „Ich habe mich lediglich verteidigt“, sagte sie der Presse.

Die umstrittene Figur
Die Staatsanwaltschaft hingegen sah die Sache völlig anders: Sie sah eine berechnende Frau, die in einen Strudel aus Gewalt und Rache geraten war. Ihr Prozess wurde zu einem Medienspektakel. Die Medien nannten sie „Amerikas erste Serienmörderin“ – ein Titel, der sich nachhaltig in die öffentliche Meinung einprägte.
Mythos und Tragödie
Sie wurde 1992 verurteilt und verbrachte die letzten zehn Jahre ihres Lebens hinter Gittern. Ihre öffentlichen Äußerungen, oft widersprüchlich, schwankten zwischen Wut und Resignation. Bis zuletzt beteuerte sie, in Notwehr gehandelt zu haben, räumte aber gleichzeitig ihre Verbrechen ein.
Am 9. Oktober 2002 endete seine Reise in der Stille einer Hinrichtungskammer. Seine letzten Worte, geheimnisvoll und symbolisch, spiegelten seine gequälte Persönlichkeit wider: „Ich werde zurückkehren … wie in den Filmen.“

Opfer oder Henker?
Seitdem fasziniert ihre Geschichte weiterhin. War sie ein Opfer ihrer Kindheit oder eine Seele, die von ihrem eigenen Hass gefangen gehalten wurde?
Die Dokumentarfilme und Spielfilme, die sich diesem Thema widmen, erforschen noch immer diese verschwommene Grenze zwischen menschlicher Tragödie und Gewalt.
