Kurz vor den Feiertagen stellten Verbraucher überrascht fest, dass einige der bekanntesten Lindt-Schokoladenprodukte bei E.Leclerc nicht mehr erhältlich waren. Der Grund: ein Preiskampf, angeheizt durch explodierende Kakaopreise und immer aggressivere Verhandlungen zwischen Herstellern und Händlern.
Schokoladenweihnachtsmänner, Pyrenäenpralinen, Champs-Élysées-Schachteln, edle Adventskalender… In mehreren E.Leclerc-Filialen wurden bestimmte Lindt-Produkte im Vorfeld von Weihnachten aus den Regalen genommen. Grund dafür ist ein Preisstreit zwischen dem französischen Einzelhändler E.Leclerc und dem Schweizer Schokoladenhersteller Lindt.
Diese Auseinandersetzung findet in einem besonders angespannten wirtschaftlichen Umfeld für die Schokoladenindustrie statt . Laut der Internationalen Kakaoorganisation (ICO) erreichten die Preise im Dezember 2024 einen Höchststand von rund 12.000 US-Dollar pro Tonne , was zum aktuellen Wechselkurs etwas über 11.000 Euro entspricht. Dieser beispiellose Preisanstieg wird durch schlechte Ernten in Westafrika, die Auswirkungen des Klimawandels und ein anhaltendes Ungleichgewicht zwischen globalem Angebot und Nachfrage verursacht.
Der Kakaopreis steht im Mittelpunkt des Konflikts
Lindt erklärt, dass die Weihnachtsschokoladenproduktion im Werk Oloron-Sainte-Marie (Pyrénées-Atlantiques), das für den Vertrieb in Frankreich zuständig ist, deshalb um zwei Monate reduziert wurde. Diese Situation hat die Verhandlungen mit den Vertriebspartnern zusätzlich belastet.
Angesichts dieser explodierenden Kosten versuchte der Schweizer Schokoladenhersteller, Preiserhöhungen von den Einzelhändlern zu erzwingen, um seine Gewinnmargen zu sichern. Doch E.Leclerc wehrte sich, fest entschlossen, seinem Versprechen treu zu bleiben: Preiserhöhungen im Handel so weit wie möglich zu begrenzen, selbst wenn dies die Auslistung bestimmter Marken bedeuten würde. Der Sprecher des französischen Einzelhändlers, Michel-Édouard Leclerc, betont regelmäßig: „ Ungerechtfertigte Preiserhöhungen, insbesondere bei nicht lebensnotwendigen Produkten, können wir nicht akzeptieren .“

