
Die Sängerin Helena begrüßte uns in den Garderoben des Zenith, um mit uns über ihre Rituale vor ihren Auftritten zu sprechen und uns eine kleine Führung durch die Gegenstände zu geben, die sie umgeben.
„An manchen Tagen weine ich danach, ich bin unaufhaltsam, man muss mich trösten.“
In ihrer Garderobe findet man alles, was man sich wünscht – wie eine kleine Wohnung, die von einem Zenith-Spielort zum nächsten reist, aber immer mit denselben vertrauten Dingen. Ein Keyboard zum Üben, „Sternengläser“, in denen sie ihren selbstgemachten Kaffee aus Vanillesirup und Hafermilch zubereitet, ein Vernebler – ein seltsames Gerät zur Befeuchtung ihrer Stimmbänder –, knisternde Kerzen, die sie an Weihnachten erinnern, und ihre Kosmetikprodukte. Denn Helena schminkt sich vor der Show selbst. Sie isst vor dem Auftritt nur sehr wenig, „nur eine Vorspeise, und dann bereite ich mir eine Mahlzeit für die Zeit nach der Bühne vor“. Ihre Stimme wärmt sie mit ihrem Keyboarder, ihrem Bruder, einem Pressesprecher oder einer Tänzerin auf; sie genießt deren Gesellschaft genauso sehr wie die Zeit allein vor dem Konzert.
Obwohl Helena schon seit mehreren Monaten in Frankreich und Belgien tourt, hat sie immer noch Lampenfieber. „Ich habe immer Bauchschmerzen, bevor ich auf die Bühne gehe.“ Ein unvermeidliches Gefühl, das verschwindet, wenn das Publikum sie zwei Stunden lang einhellig bejubelt. Ein Adrenalinschub, der nach den intensivsten Konzerten seine Folgen hat. „Manchmal weine ich danach, ich bin wie gelähmt, ich brauche jemanden, der mich tröstet. Dieser Adrenalinabfall lässt mich in Tränen ausbrechen, aber es fühlt sich gut an!“