Jahrelang haben wir alle diese berühmte Zahl verinnerlicht: 19 °C, die „ideale“ Temperatur, überall empfohlen, angeblich der perfekte Kompromiss zwischen Komfort und Energieeinsparung. Eine fast unumstößliche Regel, über Generationen weitergegeben, bis hin zum Winter-Mantra. Doch heute, Überraschung: Experten relativieren diese Empfehlung deutlich und behaupten, sie spiegele die Realität moderner Wohnungen nicht mehr wider. Was, wenn unsere Wohnräume nicht mehr dieselben Bedürfnisse haben wie früher?
Warum gehören 19 °C der Vergangenheit an?
Als diese Empfehlung in den 1970er-Jahren erstmals veröffentlicht wurde, ging in Wohnungen und Häusern enorm viel Wärme verloren. Aufgrund minimaler Isolierung, alter Fenster und unzureichender Belüftung erforderte allein das Halten eines Raumes bei 19 °C bereits einen erheblichen Energieaufwand. Daher wurde nur minimal geheizt, nicht etwa aus Gründen des „thermischen Komforts“, sondern weil die damaligen Heizsysteme ineffizient und wirkungslos waren.
